Mansergh Quartier Gütersloh

mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden, ina Planungsgesellschaft und Möbilitätslösung aus Darmstadt

Konzept

Vorhandene Ressourcen werden so weit als möglich weiterverwendet. Bestehende Raumstrukturen werden teilweise erhalten, teilweise ergänzt und teilweise überformt. Spannende Stadträume entstehen – engere und weitere – und treten mit der Umgebung in Kommunikation.

Die bisherige Insellage wird aufgebrochen – Quartiere und Dalke-Aue vernetzen sich.

Besonders attraktive Orte werden der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Bildung in der Aue – im räumlichen Zusammenhang mit bestehenden Infrastrukturen.

Anbindung MIV+Parken

Die Ringerschließung hält die Mitte von Auto-Verkehr frei. Sehr effektiv nutzt sie bestehende Straßen und erschließt alle Bereiche des Quartiers. Der Anschluss an die Verler Straße bleibt in der aktuellen, auch zukünftig gut funktionierenden Ausformung bestehen.

Anbindung ÖV+Rad+Fuss

Das engmaschige Netz von Rad- und Fusswegen ermöglicht sichere und attraktive Mobilität ohne PKW. Die Haltepunkte der öffentlichen Verkehrsmittel sind in das Netz eingebunden. Trockene und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten finden sich im Straßenraum sowie in / an den Wohnhäusern.

Eine Buslinie mit zwei Haltepunkten fährt eine Schleife durch den „Alten Stadtwald“ und bindet das Quartier in das bestehende Busnetz ein.

Rettung

Die Feuerwehr oder Rettungswagen können alle Grundstücke gut erreichen, auch wenn diese Straßen und Wege im Alltag möglichst autofrei sind.

Freiraum / Baumkonzept

Den Ort zeichnen unterschiedlichste Räume aus – die Weite der Dalke-Aue im östlichen Bereich, die Enge zwischen Dalke und Bestandskante im westlichen Bereich und die Aufweitung rund um das Kasino. Die bestehenden Strukturen werden behutsam ergänzt und herausgearbeitet. Kleine Eingriffe bilden besondere Orte, z.B. Trittsteine in der Dalke, ein kleiner gestalteter Bereich am Landmark Funkturm…

Innerhalb des Quartiers begleiten unterschiedliche Baumarten (Diversität und Klimaanpassung) in ähnlicher Anmutung die verschiedenen Bewegungsräume. Die bestehenden Bäume sollen solange als möglich stehen bleiben – die neuen Bäume werden dort angepflanzt, wo die Möglichkeit besteht. So gibt es möglichst immer überall eine Mischung aus großen alten und kleineren jungen Bäumen.

Regenwasser

Auch das Regenwasser der versiegelten Flächen soll möglichst im Gebiet versickern. Dies kann unterirdisch und oberirdisch geschehen. Ein Sichtbarmachen von Wasser im Quartier ist gestalterisch attraktiv. Die dafür benötigten Flächen können multifunktional genutzt werden.

Energie

Erweiterungen, Aufstockungen und Neubauten ergänzen den Bestand, um zukünftigen Anforderungen mit einer Symbiose aus bestehenden und hinzukommenden Stärken gerecht zu werden. Der verbleibende Aufwand von grauer Energie für die Konversion wird durch Holzbauweise kompensiert. Die behutsame Dämmung des Bestandes unter Beibehaltung der Gestaltung und ergänzend hocheffiziente Neubauten und Erweiterungen ermöglichen im Mittel einen Nutzenergiebedarf auf Neubauniveau.

Der Energiebedarf wird nachhaltig und lokal gedeckt. Z. B. durch kommunalen Grünschnitt und schnell wachsende Primärgehölze (z. B. Anbau von Weide und Pappel auf den östlichen Freiflächen), die mittels Kraftwärmekopplung (KWK) Strom und Heizwärme auf hohem Temperaturniveau für die Bestandsgebäude liefern. Agrothermie (auch unter bewirtschafteten Flächen möglich) ergänzt mittels Wärmepumpe die Deckung des Heizwärmebedarfs der Neubauten auf niedrigem Temperaturniveau. Photovoltaikanlagen auf den Bestandsdächern liefern den Restbedarf an Strom.