Stadtplanung in Zeiten des Klimawandels
sinnvolle Materialien nutzen
Bauen mit Bestand
wie wir das umsetzen:
Lebenszyklus
Beim Sportcampus in Bürstadt ist alles auf Reduktion von CO2 ausgerichtet. Von Beginn an wurde hier mit der Bauherrschaft ein durchgehend regeneratives Materialkonzept entwickelt, das den kompletten Lebenszyklus des Gebäudes von der Erstellung der Materialien bis zum Rückbau betrachtet. Die Primärkonstruktion ist aus Brettsperrholz, die Aussenhaut aus Lärche gefertigt. Um das Holz durch thermische Speichermasse zu ergänzen, wird eine Stampflehmwand durch das Gebäude geführt. Sie kann Temperaturschwankungen aufnehmen und hilft bei einem angenehmen Innenraumklima. Die Baustelle hat begonnen und wird uns durch 2022 begleiten
Ökologie
Ein nachhaltiges Stadtquartier muss in der Lage sein, Synergien zu nutzen und auf eine dynamische Entwicklung sowohl der Gesellschaft als auch der Technologien zu reagieren. Wir wollen mit so wenig Technik so viel wie möglich ereichen: Im städtebaulichen Maßstab gilt das natürlich auch. So entsteht in Rodgau-West bald eine Energie-Plus-Siedlung auf 45 ha! Durch clevere Nutzung von Umweltenergie, kompakte Bauweisen und Ausrichtung der Gebäude auf solare Erträge wird kein fossiler Brennstoff mehr benötigt. Daneben sorgen große Grünschneisen für die nötige Frischluftversorgung … natürlich und ganz ohne Technik.
Bestand
Das Forum Physik zeigt, wie anspruchsvoll der Umgang mit vorhandener Bausubstanz oft ist. Wir haben für den Hof eine Kombination aus konservatorischen und ergänzenden Maßnahmen entwickelt: Die Fassade mit ihren erhaltenswerten Fenstern wurde behutsam saniert. Zusätzlich wurden zwei neue Elemente appliziert: Die Forumsfläche, eingesetzt als Tischkonstruktion in Holz, und das Dach als leichte Stahlkonstruktion mit eingesetzten Luftkissen.
sozial
Durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohnformen und ergänzende Nutzungen entsteht ein lebendiges Quartier. In den 7 Höfen in Tübingen ermöglicht der robuste städtebauliche Rahmen die Realisierung einer Vielzahl verschiedener Wohntypologien. Eine kompakte Bauweise sowie effiziente, unter anderem auch förderfähige Grundrisse basierend auf wirtschaftlichen Gebäudetiefen nehmen frühzeitig positiven Einfluss auf das zukünftige Mietpreisspektrum und schaffen die Grundlage für bezahlbaren Wohnraum.
mobil
Verkehrsplanung ist eines der entscheidenden Themen in der Stadtplanung. In der Gebietsentwicklung Rodgau – West wird die Mobilitätswende schon mitgedacht, es entstehen vielfältige autoarme Verkehrswege, die Wege sind kurz, Fahrräder und Fussgänger*innen haben Vorrang. Die privaten Stellplätze werden in rückbaubaren Quartiersgaragen zusammengefasst.
… und im Alltag
Auch vor der eigenen Haustür weniger Autos – mehr Räder! Zugegeben, unsere Tiefgarage ist nicht unbedingt einladend mit ihrer steilen Rampe und den engen Radien. Wir freuen uns aber, dass wir sie inzwischen für viel weniger Auto und viel mehr Fahrrad nutzen. Zwei PKW-Stellplätze wurden zu 24 Fahrradabstellplätzen – und das lohnt sich. Der Fahrradfuhrpark steigt stetig an und die Mobilität unserer Mitarbeiter*innen ins Büro ist inzwischen nahezu vollständig unabhängig vom Auto geworden. Und falls wir doch mal ein Auto benötigen, nutzen wir carsharing. Das freut uns, und die Umwelt auch!