gemeinwohlorientiertes Handeln
sinnvoll für alle
Den ersten Gemeinwohlbericht (hier zum download) haben wir Mitte 2023 erstellt, er zeigt sehr transparent unseren aktuellen Stand. Hier kann er auch in einer Kurzversion heruntergeladen werden. Wir freuen uns darauf noch besser zu werden!
Aus dem GWÖ-Bericht:
A3 Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette
Bezogen auf die ökologische Nachhaltigkeit und den Ressourcenverbrauch ist als größter und damit wichtigster Punkt die Hardware zu nennen. Schon seit 21 Jahren arbeiten wir mit Rechnern, Smartphones und Notebooks von Apple, da es sich hier um sehr leistungsfähige und langlebige Produkte handelt.
Wir haben einen großen Anteil an Online-Kommunikation, wenn persönliche Treffen nicht nötig sind. Wir nutzen dies zur alltäglichen Planungsabstimmung mit unseren Bauherren sowie anderen Planungsbeteiligten und können damit das persönliche Meeting in den meisten Fällen ersetzen. Desweiteren ermöglicht das servergestützte Arbeiten in Verbindung mit der beschriebenen Online-Kommunikation unseren Mitarbeitenden die Arbeit aus dem Home-Office. Damit können wir einen kleinen Beitrag zur allgemeinen Reduzierung des Verkehrsaufkommens leisten.
Durch den beschriebenen Online-Workflow reduzieren wir im Büroalltag auch den Bedarf an Druckerpapier und Farbe auf ein notwendiges Minimum.
Im Mobilitätsbereich setzen wir seit mehreren Jahren auf Carsharing, ein ursprünglich zusätzlich geleastes Büroauto wurde 2021 komplett abgeschafft. Auch hier sehen wir klare ökologische und ökonomische Vorteile. Das Netzwerk des Carsharing Anbieters lässt sich im Rhein-Main Gebiet und unter dem Aspekt, dass wir unsere Hochbau-Projekte bewusst im Umkreis von maximal 100 km um Darmstadt suchen, ideal nutzen. Dies tun wir ebenfalls aus ökologischen Gründen und zur allgemeinen Schonung der Ressourcen.
Für uns ist das Thema Mobilität auch für den Arbeitsweg der Mitarbeiter*innen sehr relevant. Um dies zu stärken konnten wir unseren Vermieter überzeugen, in der hauseigenen Tiefgarage zwei PKW-Stellplätze in Abstellplätze für Fahrräder umzuwandeln. Dadurch können wettergeschützte und sichere Plätze für Fahrräder und Lastenräder angeboten werden.
Zusammenfassend reduzieren wir Neuanschaffungen auf ein notwendiges Minimum und lassen unsere Geräte reparieren anstatt sie zu entsorgen. Wir streben (ökologische) Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit der Produkte an und beziehen, sofern die Option besteht, unsere Waren von regionalen Partner*innen, die eine hohe Qualität liefern. Durch langfristige Geschäftsbeziehungen möchten wir hier auch selbst eine verlässliche Partnerin sein.
B2 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln
Bei prosa geht es nicht um Gewinnmaximierung. Mittelüberschüsse werden reinvestiert und / oder bilden Rücklagen für nicht so gute Jahre und werden an alle Mitarbeitenden weitergegeben.
Ziel ist nicht das immer-größer-werden sondern eine Konsolidierung der aktuellen Teamgröße mit einer guten Auslastung der Mitarbeitenden. Regelmäßige Fortbildungen, die auch die Architektenkammer verlangt, verursachen ebenfalls regelmäßig Kosten. Hier bemühen wir uns um eine gleichmäßige Streuung im Team. Zur Gewinnung neuer Kund*innen ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit und auch immer wieder auch eine Beratung hinsichtlich weiterer Möglichkeiten nötig, bei der wir uns immer wieder auch extern unterstützen lassen. Um im Team weiterzukommen und das Miteinander voranzubringen machen wir 2 mal im Jahr Workshops, die nicht im Büro stattfinden.
C1 Menschenwürde am Arbeitsplatz
Grundlegendes Verständnis
Menschenwürde verstehen wir als grundlegenden Baustein für unsere Unternehmenskultur und Notwendigkeit im täglichen Miteinander – intern wie auch extern. Ein respektvoller, freundschaftlicher sowie vertrauensvoller Umgang unter den Mitarbeitenden sowie zwischen Mitarbeitenden und der Geschäftsführung ist unser gemeinsames Ziel.
Wir verstehen uns als Mitmenschen und Kolleg*innen, die jeweils als gleichberechtigte und wertgeschätzte Teile eines Ganzen für die gemeinsamen Werte und Haltungen einstehen.
Die Altersspannweite ist dabei mit unter 30- bis über 70-Jährigen sehr groß. Der Frauenanteil in unserem Team überwiegt mit 60 %.
Die Geschäftsführung setzt sich dafür ein, die übergeordneten Fäden zu knüpfen, um jede*n Einzelne*n in seiner Persönlichkeit sowie seiner Funktion im Team optimal zu unterstützen.
Sowohl Geschäftsführung als auch Mitarbeiter*innen legen Wert auf Gleichbehandlung und einen respektvollen Umgang miteinander. Ausgrenzung, Mobbing oder Diskriminierung werden nicht toleriert. Probleme und Sorgen, Anregungen und Kritik haben stets ihre Berechtigung und werden als Chance für Wachstum begriffen. Um mögliche kommunikative Hemm- schwellen noch weiter abzubauen, wurde im letzten Jahr zusätzlich die Ebene von Vertrauenspersonen eingeführt. Diese werden durch das Team bestimmt und sollen eine neutrale Vermittlungsrolle zwischen Mitarbeitenden und Geschäftsführung übernehmen.
Unsere Organisationsstrukturen sind geprägt von flachen Hierarchien, die nicht nur allen Mitarbeitenden einen großen Handlungs- und persönlichen Entwicklungsspielraum in ihrer Arbeit bieten, sondern Ihnen auch Vertrauen und Stärkung der Eigenverantwortung vermitteln.
Existentielle Entscheidungen wie Personal- oder Büroentscheidungen werden bisher alleinig durch die Geschäftsführung getroffen. Allerdings gibt es derzeit bereits Überlegungen, wie Entscheidungsstrukturen im Hinblick auf die aktive Einbindung und Beteiligung der Mitarbeitenden verändert werden können.
Im Hinblick auf unsere Berufstätigkeit auf Baustellen spielt die Thematik des Arbeitsschutzes eine besondere Rolle. Sicherheitstechnisch notwendige Ausrüstung (z.B. Bauhelme, Sicherheitsschuhe) wird nach Bedarf zur Verfügung gestellt.
D2 Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen
Auch im hessischen Architektengesetz (§17) ist u.a. festgehalten:
„Die Berufsangehörigen […] sind verpflichtet sich gegenüber berufsange- hörigen Personen und Berufsgesellschaften und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie in der Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Berufe kollegial zu verhalten“
In diesem Sinne kooperieren wir mit:
- Architektur- und Stadtplanungsbüros (z.B. in ARGE bei Wettbewerben und Bieterverfahren)
- Fachplanungs- und Ingenieurbüros
- Grafik- und Gestaltungsbüros
- ausführenden Firmen und Gewerken
- Behörden und Verwaltungen
je nach Projektbedarf mit Gutachtern und Sonderfachleuten
Wir betreiben freien Austausch mit Kolleg*innen ohne Gewinnabsicht.
Wir versuchen mit uns bekannten Unternehmer*innen immer solidarisch, fair und unterstützend umzugehen.
D3 Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen
Als Planer*innen haben wir jedoch das Ruder in der Hand, die Art und Weise des Planens und Bauens neu zu denken, zu gestalten und dafür zu sensibilisieren. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, durch die Entwicklung von nachhaltigen Stadtstrukturen und Gebäuden einen aktiven Beitrag zum klimagerechten Planen und Bauen (unserer Zukunft) zu leisten.
Die Verbindung der Bereiche von Städtebau und Hochbau gibt uns die Chance, unsere Prozesse in unterschiedlichen Maßstäben – vom Großen ins Kleine und umgekehrt – zu denken. Ökologische Auswirkungen lassen sich so nicht nur einzeln, sondern im Verhältnis zueinander begreifen und durch übergeordnete Strategien auf den verschiedenen Ebenen minimieren.
Der Klimawandel und der Wandel der Gesellschaft machen ein Weiterdenken in der Stadtplanung nötig. Auf der Suche nach einem Konzept für langfristig sinnvolle, nachhaltige und lebendige Stadtbausteine werden vor allem folgende Punkte auf Stadtplanungsebene mitgedacht:
1. Globales KLIMA achten – energie- und ressourcenschonendes Bauen, Nutzung von Photovoltaik und Geothermie, Wärmerückgewinnung, CO2- bewusster Bau und Betrieb, Synergieeffekte mit Nachbargebäuden, dezentrales, dynamisches Netz
2. soziales KLIMA bedenken – Nutzungsmischung, Gemeinschaftsflächen, Suffizienzbetrachtung StadtKLIMA schonen – Grün zusammenhängend erhalten, dichtere Bebauung mit attraktiven Freiräumen, Überhitzung vermeiden
3. KleinKLIMA verbessern – Fassadenbegrünung, Verdunstungskühle durch Retentionsdächer und Retentionsflächen im Stadtraum, möglichst geringe Versiegelung
Beispielhaft wurde in Rodgau aus einem projektierten Stadtteil (von 45 ha) mit vorwiegend Einfamilienhäusern einer mit einer Mischung aus unter- schiedlichsten Typologien und einem Anteil von lediglich 10% Einfamilienhäusern – mit Dichten von 45 bis 65 WE/ha.
Hochbau: heute für morgen bauen
In der konkreten baulichen Umsetzung von Projekten versuchen wir ökologische Auswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Gebäude die wir heute bauen sollen noch lange in Betrieb sein. Entsprechend müssen wir heute schon dafür sorgen, dass sie so regenerativ wie möglich betrieben werden können.
Weniger ist Mehr / Einfachheit statt Komplexität: Sanieren statt neu bauen, Lowtech statt Hightech, Kompaktheit, Flächen- und Energieeffizienz
1. Flexibilität und Kompaktheit: Reduktion der Hüllfläche und Erhöhung der baulichen Dichte, flexible und multifunktionale Grundrissgestaltung, Verdichtung
2. Langlebigkeit und Umgang mit Ressourcen: Ressourcenverfügbarkeit, Regionalität, Rückbau- und Rezyklierbarkeit, Umgang mit dem Bestand, Schutz von Grünflächen, Artenschutz, Trittsteinbiotope
3. Konstruktion und Fertigungssysteme: systemgerechte Konstruktion gem. Bauteileigenschaften, Systemtrennung
4. Nutzung bauteilspezifischer Eigenschaften und klimatechnischen Gegebenheiten: Thermische Trägheit, physikalische Prinzipien (z.B. Natürliche Belüftung durch Kamineffekt etc.), Frischluftschneisen
5. Energieeffizienz: Minimierung des Technikeinsatzes auf ein angemessenes Maß, Nutzung von Bauteileigenschaften (s.o.), Einsatz von erneuerbaren Energien, zukunftsfähige Mobilitätskonzepte, Nutzung von Synergien
6. Inklusivität und soziale Nachhaltigkeit: Gemeingesellschaftliche Nutzbarkeit, Barrierefreiheit, Partizipation, Gemeinwohl, Beteiligung und Partizipation von Auftraggeber*innen und Nutzer*innen
Beispielhaft konnten wir beim „Sport- und Bildungscampus Bürstadt“ ein umfassendes Energiekonzept umsetzen. Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und ein regeneratives Betriebskonzept konnte erreicht werden, dass das Gebäude bis 2035 klimaneutral bilanziert wird.
Sowohl unsere grundsätzliche Haltung als Planer*innen als auch unsere konkrete Arbeit am Projekt ist geprägt von der Idee nachhaltiger Stadtquartiere und Gebäude. Übergeordnete Strategien wie Konsistenz, Effizienz und Suffizienz sind wichtige Stellschrauben im Verständnis und in der Umsetzung.
1. Konsistenz: Vereinbarkeit von Natur und Technik durch Einsatz von ressourcen- und klimagerechten Technologien, die einen schonenden Umgang mit unseren Ökosystemen gewährleisten (z.B. Cradle-to-Cradle); Verringerung von Material- und Energieflüssen
2. Effizienz: Ergiebige Nutzung von (vorhandenen) Materialien und (erneuerbaren) Energieressourcen, Vermeidung von Rebound-Effekten
3. Suffizienz: Reduktion und Optimierung von Raumflächen sowie dem Einsatz von Technikflächen; Kompaktheit und Flexibilität von Stadt- und Gebäudestrukturen, im Vordergrund stehen konkreten Ideen wie Flächen- und Materialeffizienz, der Einsatz von nachwachsenden und nachhaltigen Roh- und Baustoffen, Rezyklierbarkeit
D4 Kund*innen-Mitwirkung und Produkttransparenz
E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen
Raum, in dem sich Menschen alltäglich befinden, kann deren Haltung, Verhalten und Befinden beeinflussen. Das betrifft sowohl den von uns geplanten Stadtraum als auch den umschlossenen Raum, sprich architektonischen Innen- und Zwischenraum. Wir liefern vorwiegend Produkte „für alle“ – Kitas, Schulen, Wohnungsbau für gemeinnützige Vereine und zukunftsorientierte Stadtplanung.
1. Lebenserhaltung/Gesundheit/Wohlbefinden
Architektur: Durch den überwiegenden Einsatz ökologischer Materialien (v. A. Holz- und Lehmbaustoffe), natürlicher Lüftungskonzepte (Behaglichkeit, nachweisbare technische Komponente durch die Bemessung der allgemeinen Luftqualität, des Luftwechsels, der Raumlufttemperatur und Luftfeuchtigkeit), ausreichend natürlich belichtete Räume, schallschutztechnisch und raumakustisch funktionierende Gebäude sowie flexibler Grundrisstypologien entwickeln wir Gebäude mit einer hohen Wohngesundheit und Wohlbefinden.
2. Schutz/Sicherheit
Stadtplanung: Das Grundbedürfnis Schutz und Sicherheit erfüllen wir durch das Schaffen von Wohn-, Lern- und Arbeitsraum. Raum bietet per se Schutz vor jeglichen Umwelteinflüssen wie der Witterung.
3. Zuneigung/Liebe
Wir lieben unsere Arbeit und versuchen für möglichst viele Menschen das Beste aus der Aufgabe zu machen. Bei den Architekturprojekten ist in der Material- und Farbwahl eine „Liebe“ zu den zukünftigen Nutzer*innen spürbar. Im Idealfall spüren das die Nutzer*innen und alle, die mit dem Bauwerk in Berührung kommen. Im Team gehen wir respektvoll und wert- schätzend miteinander um und reden auch über die Dinge, die mit Arbeit wenig zu tun haben – wenn Bedarf da ist.
4. Verstehen/Einfühlung
Architektur: Unsere Projekte z.B. die Grundschulen und Kindergärten versuchen, dem kindlichen Maßstab gerecht zu werden. Die Rückmeldungen dazu sind so, dass das offenbar ganz gut gelingt. Die Kinder fühlen sich wohl, mögen die Nischen und tiefer gesetzten kleineren Fenster. Sie fühlen sich sicher, geborgen und pudelwohl (zumindest an den meisten Tagen – aber das ist ja normal…). Empathie miteinander ist ein großer Teil unserer Bürokultur – die allermeisten Menschen im Team sind da sehr sensibel und bemerken auch kleine Stimmungsschwankungen – und fragen nach und unterstützen sich gegenseitig – wenn möglich.
5. Teilnehmen/Geborgenheit
Architektur: Von uns geplante Schulen und Kitas bieten Mehrzweckräume, breite Multifunktionsflächen sowie „Gemeinsame Mitten“ die Raum für viel- seitige Partizipation bieten. In Wohnungsbauten können großzügige Küchen oder Wohnzimmer gemeinschaftliche Treffpunkte und gleichzeitig Rückzugs- orte darstellen. Das Individuum hat dabei ebenso Wert, wie die Gemeinschaft.
6. Muße/Erholung
Mithilfe von Freiräumen sowohl in der Architektur als auch in der Stadtplanung ermöglichen wir Muße und Erholung. Häufig durch landschaftsplanerische Elemente aber auch durch Raumgestaltung und Ausblicke.
7. Kreatives Schaffen
Architektur: Soll selbstverständlich in Bildungsbauten sein, die wir planen – gefordert und gefördert werden. Die zuvor genannten gemeinschaftlichen Bereiche bieten hierzu Spielraum für Entfaltungsmöglichkeiten. Materialien und Farben prägen die Räume, allerdings immer im Wissen, dass die Nutzer*innen die Räume füllen können. Wir halten uns mit der Gestaltung im Hintergrund um Gestaltungsspielräume zu lassen. Die Räume sind so gestaltet, dass eine individuelle Aneignung möglich ist – diese wiederum macht kreatives Schaffen erst möglich. In der Stadtplanung sagen wir gern, dass wir den Rahmen definieren – wie einen Bilderrahmen – und die Anwohner*innen und alle anderen Beteiligten ihn füllen können / dürfen / müssen.
8. Identität/Sinn
Stadtplanung und Architektur: Bestehende Strukturen erhalten – z.B. ein Schornstein innerhalb eines Gebietes, eines Grundstücks – Signet in der Stadt, kennen alle seit Jahren, – bleibt erhalten oder wird „in Szene gesetzt“ – bleibt also Identifikationsort auch in „neuer“ Umgebung.
9. Freiheit/Autonomie
Da alle unsere aktuellen Projekte der Öffentlichkeit dienen und/oder Wohnraum auch für benachteiligte Menschen (-gruppen) schaffen, zielt keine unserer Leistungen auf die Produktion von Luxusgütern ab.
Bildung als Grundbedürfnis für alle Menschen ist zentrales Thema vieler unserer Projekte.