Marienplatz, Darmstadt
Wachstum und Wohnungsmangel sind Herausforderungen der Städte in der Metropolregion Rhein-Main. Insbesondere in einer Stadt wie Darmstadt mit einer stetig wachsenden Bevölkerungsanzahl ist der hohen Nachfrage nach Wohnraum zu entsprechen. Jedoch ist unser Ressourcenverbrauch begrenzt. Die Lösung liegt in der bewussten und verträgliche Nachverdichtung mit unterschiedlichen Wohnformen.
In Zeiten des Klimawandels muss auch Stadtentwicklung weitergedacht werden. In einem langfristig sinnvollen und lebendigen Stadtbaustein sind die Themen Ökologie, Ökonomie und Soziales nicht getrennt voneinander zu betrachten. Sie bedingen und fördern sich gegenseitig. Soziale Netze schonen ökologische Ressourcen und der effiziente Umgang mit Energie auch die finanzielle Belastung der Bewohner.
Auszug aus Juryprotokoll: „… So entsteht ein großzügiger, als zusammenhängend wahrnehmbarer und überbauter Blockinnenbereich mit zielfarbigen Aufenthalts- und Spielbereichen sowie privaten und halböffentlichen
Freiflächen. Aussparungen in der Tiefgarage erlauben die Pflanzung von sechs Großbäumen mit Bodenanschluss. … Einen städtebaulichen Akzent bildet ein an der Ecke Heidelberger Straße / Hügelstraße platziertes zwölfgeschossiges Wohnhochhaus mit einer vorgelagerten gut dimensionierten und proportionierten Freifläche. Das Angebot der Platzfläche vor dem Hochhaus wird ausdrücklich begrüßt, die Dimension und Proportion sind gut. … Die Adressbildung erfolgt klar und selbstverständlich vom öffentlichen Raum aus, das Blockinnere bleibt überwiegend privat. …
Das Angebot der Wohnformen ist vielfältig und aufgrund der einfachen Baustruktur auch variabel. … Sowohl zum Thema Mobilität als auch zur Energieversorgung, Dach- und Fassadenbegrünung, Regenwasserbewirtschaftung und Wärmerückgewinnung werden vielfältige Angebote gemacht. Der Entwurf trägt seine konzeptionelle Stärke nicht laut zur Schau, sondern strebt an, ein selbstverständlicher sich einfügender Stadtbaustein am Rande der Mollerstadt zu bleiben. … Das Projekt bleibt auf der städtebaulichen Ebene auf angenehme Weise unauffällig, setzt jedoch kein formal erkennbares Zeichen für seine innovativen Inhalte.“