Urmenschmuseum, Mauer

Für den Urmenschen von Mauer und seine Lebenswelt soll ein eigenes Museum gebaut werden mit dem Motto: Zukunft braucht Herkunft.

Im Jahr 1907 wurde in Mauer bei Heidelberg in den Sandschichten des Urneckars ein Unterkiefer eines einzigartigen menschlichen Fossils gefunden! Es ist der älteste Fund dieser Art in Mitteleuropa und sein Alter wird auf über 600.000 Jahre datiert. Mit ihm wurde die Art Homo heidelbergensis benannt. Aus ihm hat sich in Afrika der Homo sapiens, also der moderne Mensch entwickelt. Neben dem Neandertaler ist der Homo heidelbergensis der wichtigste Fund in Europa für das Verstehen der Entwicklung des modernen Menschen. Beide Funde stammen aus Deutschland. In dem Museum soll der Homo heidelbergensis und sein Leben in einer Warmzeit, gemeinsam mit Waldelefanten und Flusspferden beschrieben und erklärt werden.

Das Museumsgebäude soll einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen und Betrieb von öffentlichen Gebäuden leisten und hier vorbildhaft durch das Zusammenspiel baulicher und gebäudetechnischer Elemente seinen ökologischen Fußabdruck minimieren. Der Aufbau der Museumslandschaft rund um den Urmenschen von Mauer kann in drei aufeinanderfolgenden Bauabschnitten realisiert werden. Bereits nach Abschluss des ersten Bauabschnitts steht dann bereits ein funktionstüchtiger Museumsbau zur Verfügung.
Das Gebäude ist als Hybridkonstruktion konzeptioniert. Durch die Minimierung des Bedarfs an Stahlbeton, den Einsatz von Holztragwerken und anderen kreislaufgerechten Werkstoffen sowie geringe Aushub- und Versiegelungsflächen werden die CO2-Emissionen bei der Erstellung des Gebäudes auf das Nötigste reduziert und umwelt- belastende Faktoren möglichst gering gehalten.
Für den zukünftigen Museumsbetrieb wird ein Null-Energie-Gebäude angestrebt. Durch die kompakte Gebäudeform, eine effiziente thermische Hülle und sinnvolle technische Komponenten werden Emissionen und Kosten reduziert. Einfache Konstruktionsmethoden sowie eine intelligente Gebäudeausrichtung und Materialwahl tragen dazu bei, die dafür nötige Technik effizient einzusetzen.
Durch die Integration regenerativer Energiequellen wie Photovoltaik und Umweltwärme sowie den Einsatz thermischer Langzeitspeicher wird direkt vor Ort Strom und Wärme erzeugt und ge- nutzt. So wird eine weitgehende Unabhängigkeit des Museums vom Energiemarkt und seinen schwer zu kalkulierenden Kosten gewährleistet.

Ein vorbildlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Stärkung sozialer Kompetenzen in unserer Gesellschaft und die Ausbildung einer regionalen Bedeutung sind zentrale Aspekte für ein Museumsprojekt, das sich mit der Vergangenheit und damit auch der Zukunft der Menschheit beschäftigt.